4. Welle macht Jagd auf Kim und Munin

Bericht vom Ostseetörn 2024

Was wie ein James-Bond-Klassiker klingt, war das ungewollte Motto unseres zweiten Segeltörns über die dänische Südsee. 15 Seglerinnen und Segler, drei Boote, eine Woche. Und schon am ersten Tag zeigte sich, dass die “4. Welle” die anderen beiden Boote - “Kim” und “Munin” - stets vor sich hatte, bis… aber das kommt später.

Der Start war von ein paar Widrigkeiten geprägt. Die Bahnfahrer hatten mit Zugausfällen zu kämpfen und an zwei Booten gab es noch ein paar Mängel - unter anderem eine defekte Impellerpumpe - zu beseitigen. Es reichte aber noch für eine kurze Runde aus dem Hafen um die Boote zu testen.

Nachdem am Sonntag alle Boote fahrbereit waren, konnten wir Kurs aus der Flensburger Förde auf Sønderborg nehmen. Als letztes Boot legte die “4. Welle” ab - Vorzeichen für die ganze Woche?

Bei schönstem Wetter und gutem Wind ging es die Förde hinauf, an der berühmt-berüchtigten “Schwiegermutter” vorbei und schlussendlich in den Stadthafen von Sønderborg. Angelegt wurde direkt vor der besten Eisdiele Sønderborgs und so gönnte sich manches Crewmitglied erstmal ein leckeres Eis - natürlich erst nachdem die Boote klariert waren. Gekocht wurde heute, wie an allen anderen Tagen, gemeinsam in einer der Schiffsküchen. Salat, Gemüse, Kartoffeln und alles schmackhaft gewürzt. Das sorgte für wohlige Zufriedenheit.

Am Montag ging es anfangs bei schwachem Wind, später bei fünf bis sechs Windstärken, von Sønderborg um die Nordspitze Ærøs herum bis nach Ærøskøbing. Diese Etappe war der erste größere Test für unsere Dehler 38 SQ. Am Wind, hoch am Wind, halber Wind, Raumschot und vor dem Wind, alle Kurse kamen auf unserer Route vor und es zeigte sich, dass die Boote doch ganz gut liefen. Am Nachmittag liefen unsere Boote in den Stadthafen ein, wobei die “4. Welle” sich zunächst in die nebenan gelegene Marina verirrte. Angelegt am östlichen Kai, lud das schmucke Städtchen Ærøskøbing zu einem Bummel ein. Am Schifffahrtsmuseum, das leider geschlossen war, gab es einige Tafeln, die von der langen Schiffsbautradition berichteten. Und gleich um die Ecke gab es spitzenmäßige Hotdogs für diejenigen, die es nicht mehr bis zum Abendessen aushalten konnten.

Um nicht in zu starken Wind zu geraten, der für den Nachmittag unserer 3. Etappe mit bis zu 7 Windstärken angekündigt war, ging es am Dienstag zeitig weiter nach Fåborg auf Fünen. Der bereits kräftige Wind sorgte für Geschwindigkeiten von über acht Knoten und alle Boote setzten das 1. Reff um die Krängung und Luvgierigkeit der Schiffe zu verringern. Am Ende, wegen einiger Untiefen und Engstellen immer dem Fahrwasser folgend, erreichten wir schon mittags unser Ziel. Auch hier erwartete uns ein sehenswertes Städtchen mit einer sehr schönen Fußgängerzone, einladenden Cafés und kleinen Lädchen. Für uns Segler war jedoch ein Segelausrüster am Rande des Lystbådehavn, der aufgrund der zu Ende gehenden Saison bereits ein paar Sonderangebote bereithielt, am interessantesten. Der aufkommende Sturm am Nachmittag schüttelte nicht nur unsere Boote am Steg gründlich durch, sondern zeigte auch, dass unsere Entscheidung, früh einen Hafen anzulaufen, genau die richtige war. Kulinarischer Höhepunkt der Woche waren die von unserem Mitsegler Alberto nach traditionellem italienischem Rezept gekochten Spaghetti Carbonara.

Von Fåborg ging es am nächsten Tag auf unterschiedlichen Routen zur nächsten Station: Årøsund. Um Lyø herum, wobei zwei Schiffe die nördliche Route wählten und eins die südwestliche, ging es schließlich in den “Kleinen Belt”. Hoch am Wind, bei 6 Bft und einiger Welle, führte uns der Kurs in nordwestliche Richtung. Auch einige Regenschauer konnten den standhaften Seglern nichts anhaben. Im zweiten Reff liefen die Boote mit mäßiger Krängung zügig Richtung Ziel. Hier war auch der nördlichste Punkt unserer Reise erreicht. Morgens hatte “4. Welle” noch eine Trainingseinheit im Hafen absolviert und setzte danach zur Aufholjagd an. Doch trotz der kürzeren Wegstrecke um Lyø herum, gelang das an diesem Tag nicht mehr.

Am nächsten Morgen ging es Richtung Süden, durch den Alsfjord und den Alssund bis nach Sønderborg, wo wir bereits zu Beginn des Törns waren. Die Herausforderung zu Beginn dieser Etappe war, den besten Kurs und die optimalen Wendepunkte auf dem “Kleinen Belt” zu finden, um zielgenau in den Alsfjord einzulaufen. Der zweite Teil dieses Tages war geprägt von engem Fahrwasser, zunächst noch mäßig im Alsfjord, bevor die Route hinter einer Untiefentonne über Steuerbord in den Alssund einbog, der dazu noch einige Untiefen bereithielt. Bevor wir erneut im Stadthafen von Sønderborg festmachen konnten, musste noch die Klappbrücke passiert werden, die jeweils stündlich zur 38. Minute öffnet. Warum und wieso genau um 38 haben wir nicht herausgefunden. Doch dadurch konnte die “4. Welle” erst eine Stunde nach den anderen Booten festmachen. Hier lagen wir übrigens auch wieder einmal im Päckchen nebeneinander, so dass wir über die Decks hinweg einen gemeinsamen Abend verbringen konnten.

Am nächsten Morgen ging es bei herrlichstem Sonnenschein auf die letzte Etappe unserer Reise zurück in die Flensburger Förde. Am Eingang der Förde gelang es der “4. Welle” einen deutlich höheren Kurs zu setzen und dicht unter Ufer eine kürzere Wegstrecke zu segeln. Am Ende war es fast ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem die “4. Welle” endlich die Nase vorn hatte und als erstes Boot in die Marina Flensburg einlief. Zum krönenden Abschluss ging es abends zum ersten und einzigen Mal in ein Restaurant und bei leckerem Essen, einem Glas Wein oder einem Bier ließen wir die Woche noch einmal Revue passieren.

Rückblickend war es wieder für alle Crews eine tolle und lohnende Woche. Die unterschiedlichen Erfahrungsschätze ließen alle voneinander lernen. Wir alle konnten uns üben und tauschten viel Seglerlatein aus. Über alledem war die Stimmung einfach klasse. Das Segeln in einer Dreier-Flottille war für alle neu und funktionierte sehr gut. Perfekt machte diesen Segeltörn schließlich das gute Wetter mit viel Sonne, wenig Regen und günstigen Winden.  

Mit an Bord waren in diesem Jahr: Bodo, Joseph, Marc, Lisa, Georg, Rolf, Andreas M., Achim, Reinhold, Roland, Alberto, Thomas, Jürgen, Martin und Andreas H.

Seeadel trifft Fischgericht

Unsere Segelwoche 2023 in der dänischen Südsee

"Mensch, ist das schön!" dieser Ausruf eines Mitseglers, direkt am ersten Abend, zog sich als Motto durch eine Woche Segeln in der dänischen Südsee. Aber von vorne: Dem Aufruf, das Segeln auch außerhalb des Pulheimer Sees ins Vereinsleben zu integrieren, waren neun Clubmitglieder gefolgt. Nach einem ersten Vortreffen im Frühjahr war klar: Wir chartern zwei halbwegs geräumige Schiffe und brechen von Flensburg auf in die dänische Südsee.  Unsere Reise führte uns über Marina Minde weiter nach Bagenkop im Süden auf Langeland und Lohals im Norden. Auf diesem Kurs haben wir das erste Mal die geschützten Schweinswale gesehen und den Ehrgeiz gespürt, den Hafen zuerst zu erreichen. Den einzigen Flautentag nutzten wir für ein paar Motorübungen, einen herrlichen Badestopp bei spiegelglattem Wasser und schließlich eine Motorfahrt nach Svendborg vorbei an malerisch gesäumten Ufern. Mit halbem bis raumen Wind ging es am nächsten Tag im engen Fahrwasser des Svendborgsund hinaus Richtung Søby auf Aerø. Hier haben wir im Fahrwasser etwas angespannt zwei Schnellfähren sich neben uns kreuzen gesehen und sind dem Tonnenstrich gefolgt, bis wir in südwestliche Richtung auf direkten Kurs gehen konnten. Hoch am Wind bei gemütlichen 3 bft führte uns die weitere Reise über den kleinen Belt nach Høruphav auf der Insel Als am Eingang der Flensburger Förde. Der letzte Segelschlag brachte uns schließlich durch die Förde nach Flensburg zurück. Auch wenn die Boote eher auf gemütliches Cruisen ausgelegt waren, haben wir durch geschickten Segeltrimm das Optimum herausgeholt. Natürlich durfte dabei auch das ein oder andere Battle zwischen den beiden Booten nicht fehlen. Die Abende in den Häfen verbrachten wir mit gemeinsamen Kochen, Klönen und dem Erfahrungsaustausch. Die Segelerfahrungen an Bord waren sehr unterschiedlich, dennoch konnten alle in dieser Woche ihren Erfahrungsschatz erweitern und viel voneinander lernen. Die Erfahrungen aus früheren Törns, die persönlichen Geschichten jedes Einzelnen haben die gemeinsamen Abende so wertvoll gemacht. Gerne wieder!

Ach ja: "Seeadel trifft Fischgericht" - unsere Boote hörten auf die schönen Namen "Sir Harald" und "Rollmops".

 

Mit an Bord waren: Bodo, Rolf, Georg, Peter, Jürgen, Marco, Roland, Nadine und Andreas

Zwischen Sardinien und Korsika 2018

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